- Obsoleszenz
- Veralterung
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Obsoleszẹnz[zu lateinisch obsolere »an Wert verlieren«, »alt werden«] die, -, allgemein der Funktions- und Wertverlust besonders von Gebrauchsgütern aufgrund von Abnutzung und Veralterung im Zusammenhang mit der Lebensdauer eines Produkts und seinem Produktlebenszyklus. Als Marketingstrategie ist die geplante Obsoleszenz die bewusste Verkürzung der technisch möglichen Lebensdauer eines Produkts, um die Ersatzbeschaffung zu beschleunigen und so den Absatz zu steigern. V. Packard unterscheidet drei Obsoleszenzstrategien: 1) eine längere Lebensdauer ermöglichende Techniken und Materialien werden nicht eingesetzt, erkannte Produktmängel werden nicht beseitigt; außerdem werden bewusst Mängel und »Sollbruchstellen« eingebaut, die den natürlichen Verschleiß beschleunigen (qualitative Obsoleszenz). 2) Die Einführung neuer Produkte wird so geplant, dass zunächst noch viele »ältere« Produkte oder solche mit nur partiellen Neuerungen verkauft werden, die dann nach der Produktinnovation schnell veralten (funktionell-technische Obsoleszenz). 3) Durch die Veränderung der äußerlichen Merkmale von Produkten (Facelifting), durch Werbung für neue Modetrends und Beschleunigung von Modezyklen wird versucht, ein noch funktionstüchtiges und gebrauchsfähiges Produkt in den Augen des Verbrauchers als alt und unmodern erscheinen zu lassen (psychische Obsoleszenz). Obsoleszenzstrategien, die in der Praxis schwer nachweisbar sind, werden einerseits als Ressourcenverschwendung, arglistige Schädigung der Verbraucher und als sozialer Konsumzwang kritisiert. Andererseits wird geplante Obsoleszenz mit den Kostenvorteilen kurzlebiger Produkte, den Modepräferenzen der Konsumenten und den Konjunkturwirkungen begründet. Die Durchsetzung derartiger Strategien ist vom Wettbewerb abhängig, der im Allgemeinen eher gegenläufige Prozesse fördert (hohe Qualitätsansprüche und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis).* * *
Ob|so|les|zẹnz, die; - [zu lat. obsolescere, ↑obsoleszieren] (bildungsspr.): das Veralten.
Universal-Lexikon. 2012.